UNIVERSITÄTSKLINIK FÜR KARDIOLOGIE UND ANGIOLOGIE

AV-Knoten (Nodus)- Reentrytachykardie (AVNRT)

Die AV-Knoten-Reentrytachykardie ist die häufigste regelmäßige supraventrikuläre Tachykardie. Diese Rhythmusstörung tritt vor allem beim „Herzgesunden“ auf. Grundlage für die Entstehung dieser meistens im rechten Vorhof kreisenden Erregung ist das Vorliegen einer sogenannten dualen AV-Knoten-Physiologie (Vorliegen von zwei oder mehreren zum AV-Knoten zuführenden Leitungsbahnen mit unterschiedlichen Leitungseigenschaften). Diese Rhythmusstörung tritt anfallsartig auf und endet ebenfalls von einem Schlag auf dem Anderen (on/off Phänomen). Die Herzfrequenz kann individuell variieren, meistens liegt sie zwischen 150 und 230 Schlägen pro Minute. Typische Symptome sind Herzklopfen, Unruhe, Schwindel, Präsynkope (das Gefühl, kurzzeitig das Bewußtsein zu verlieren), Übelkeit, Klopfen im Hals, Harndrang, Brustschmerzen (Angina pectoris), Atemschwierigkeiten (Dyspnoe) etc.

Die Therapie der Wahl besteht in der Verödung  einer der Leitungsbahnen, meist der langsam leitenden Bahn  (Slow Pathway). Der akute Therapieerfolg liegt bei über 98%. Ein Wiederauftreten (Rezidiv) nach erfolgreicher Ablation ist selten. Eine Radiofrequenzablation hat eine niedrige Rezidivrate (<2%), kann jedoch in bis zu 1% der Prozeduren zu einer Beschädigung des AV-Knotens führen mit der Notwendigkeit der Implantation eines dauerhaften Schrittmacher-Systems. Durch die besondere Technik der Cryo-Ablation kann eine Zerstörung des AV-Knotens weitestgehend vermieden werden, die Rezidivrate liegt jedoch etwas höher als nach der Radiofrequenzablation (5 bis 10%). Die Cryo-Ablation ist die Technik der Wahl bei jüngeren Patienten.

Letzte Änderung: 29.03.2018 - Ansprechpartner:

Sie können eine Nachricht versenden an: Webmaster
Sicherheitsabfrage:
Captcha
 
Lösung: