UNIVERSITÄTSKLINIK FÜR KARDIOLOGIE UND ANGIOLOGIE

Präexitationssyndrome (WPW-Syndrom)

Die Vorhöfe und die Kammern des Herzens sind von einander durch die Klappenebene elektrisch isoliert. Die einzige leitfähige Struktur, die die Vorhöfe und Kammern miteinander verbindet, ist das sogenannte His-Bündel. In seltenen Fällen verbindet eine (oder mehrere) angeborene Muskelbrücke (Muskelbrücken) die Vorhöfe und Kammern zusätzlich zum His-Bündel. Solche Muskelbrücken können in eine oder beide Richtungen elektrische Impulse weiterleiten (vom Vorhof in den Ventrikel; vom Ventrikel in den Vorhof; oder in beide Richtungen). Da diese Muskelbrücke (Muskelbrücken) keine leitungsverzögernde Eigenschaften besitzt (besitzen), wie der dem His-Bündel vorgeschaltete AV-Knoten,  können schnelle und in der Regel nicht gefährliche Vorhofrhythmusstörungen zügig zu den Kammern weitergeleitet werden und zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen. Ferner besteht bei Vorliegen einer solchen Muskelbrücke die Grundlage für die Entstehung einer kreisenden elektrischen Aktivität (Reentry), eine sogenannte atrio-ventrikuläre-Reentry-Tachykardie (AVRT, nicht zu verwechseln mit der AVNRT – siehe oben). Dieses Syndrom wurde nach den Erstbeschreibern Wolff, Parkinson und White benannt.

Die Therapie der Wahl ist bei dieser Rhythmusstörung ebenfalls die Ablation (Radiofrequenz- oder Cryo-Ablation).

Letzte Änderung: 29.03.2018 - Ansprechpartner:

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